Stipendiat:innen
³Kollektiv: Hypertext
Camilo Pachón, Stiftung Künstler*dorf 2024

Thomas Empl, *1991 in Munich, is a writer living in Cologne. His short story collection “Ausbruch” was published by Cologne-based publisher parasitenpresse in 2021. A second volume followed at the end of2023, “Inneres Zittern”, which was awarded the Dieter Wellershoff Scholarship of the City of Cologne.

Lisa Roy was born in Leipzig in 1990 and grew up in the Ruhr region. She publishes short stories in magazines and anthologies. Her first novel “Keine gute Geschichte” was published by Rowohlt Verlag in2023. Lisa Roy lives with her family in Cologne.

Natalie Harapat, born 1986 in Wetzlar, is a German author and artist. She studied in Giessen, Cologne and Hamburg and has published in various literary journals and anthologies. Her first book SCHLUSS.AUS.ENDE was published by Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag in 2010. She lives in Cologne and Giessen.

Hypertext reading with Jazra Khaleed and Franziska Winkler (not in the photo), photo by
Charlotte Wulff, Künstler*dorf Schöppingen, 2024

Heinz, geboren im Lohaus, an der Theke des Lohaus, immer. Gott weiß alles, Heinz weiß mehr. Das Café Peanuts, die sinistren LKW-Fahrer Guido und Bernd, der fröhliche Schützenkönig Mark. An Holztischen, umgeben von Künstlerinnen aus Mexiko, Marokko, Kolumbien, Chile, Griechenland, Japan, Südkorea, bei Pülleken-Bier und Diego-Maradona-Cocktails. Amauta, David, Nadir, Soumeya, Franzi, Franziska, Fran, Jan, Marei, Fatin, Jazra, Christiane, Julius, Esther, Camilo, Sara, Maxi, Rosa, YL, Gerald, Yoshie. Clemens Setz an der Kasse des immerleeren K+K. Die Toten von St. Brictius, manche kaum noch lesbar. Die Beach Party. Jason Derulo, ein Robbie-Williams-Impersonator. Der Trimmdichpfad. Igel. Einmal stirbt einer auf dem Kiesweg. Die Vulkane Zuidwal und Mulciber, in Davids und Aumatas Ausstellung, Amauta, deren Vater sie xocoyotl nannte, ein Wortspiel mit xocoyotas, die Schwestern der Frauen. Die Frauen, die die mexikanischen Städte gebaut haben, Natur zerstört haben, um etwas zu schaffen. Max an der Orgel, das Pedal quietscht. Sand vom Kieferngrundsee auf den Notizbuchseiten. Dohlen, Linden. Die Dohlen versammeln sich, ziehen kreischend ihre Kreise, eher Bahnen, scheinbar ohne Ordnung, als wären sie Sternbilder, deren Namen man vergessen hat. Nur zwei Dohlen fliegen exakt parallel. Der Guest Room, das Kino, die Bibliothek, durch die Jazra wandert und seine Gedichte singt. Apfelfest und Apfelschnaps. Der Nutzgarten und das Schiff. Kegeln, Karaoke, Mario Kart. Tischtennisduelle zur Puccini-Platte. Das übermenschengroß wachsende Hirschkraut, strahlend gelb. Die sich ausbreitenden Brennnesseln. Natalie, die ihrer Hündin Minou das Fell schneidet. Minous Haare auf allen Pullovern. Jazra im Liegestuhl, nachdenklich ein geschlossenes Buch zwischen den Fingern. Dohlenkreischen und Hahnenschrei. You going to Maximiliano’s presentation? Yeah, it’s at 8. See you there.