Die Stiftung Künstlerdorf Schöppingen ist in zwei denkmalgeschützten Gutshöfen aus dem frühen 19. Jahrhunderts untergebracht. Es stehen insgesamt sechs Appartements für Autorinnen und Autoren, sechs Wohnateliers für bildende Künstlerinnen und Künstler sowie zwei größere Wohneinheiten mit mehreren Schlafzimmern zur Verfügung. Das Künstlerdorf verfügt darüber hinaus über Veranstaltungsräume, eine Ausstellungshalle, eine Galerie, ein kleines Kino, eine Bibliothek sowie eine Werkstatt und einen weitläufigen Garten.
Wir betrachten unsere Räume als soziale Räume, die sich ständig verändern. Jeder soziale Raum ist mit Ideen, Techniken, Materialien und Praktiken ausgestattet, die mit der Arbeit unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten und ihren Projekten zusammenhängen. Sie alle sind für die lokale Gemeinschaft durch Workshops, Konzerte, Treffen und Versammlungen der Künstlerinnen und Künstler zugänglich.
WERKSTATT
[Materials Social Space]
Holz, Metall, Ton, Beton, Siebdruck, Foto-Labor, Skulptur, Gravur und mehr. In der Werkstatt geht es praktisch zu!
GARTEN
[Greeen social space]
Die Samen, die wir säen, und die Früchte, die wir ernten, dienen dem Essen, dem Schaffen, dem Nachdenken und der Heilung. Der Garten ist ein Labor für Schöpfung, Reflexion und Wohlbefinden.
BIBLIOTHEK
[Poetical and Theoretical social space]
In der Bibliothek wollen wir einen sozialen Raum schaffen, der es uns ermöglicht, im Bereich der Literatur neue poetische, theoretische, performative und auch grafische und plastische Ansätze des Schreibens zu fördern.
GALERIE
[Transdisciplinary and media social space]
In der Zukunft sehen wir diesen Raum als einen transmedialen Raum, zurzeit ist er wunderbar für Fotografie, Performance, kleine Konzerte oder sogar eine Oper geeignet.
AUSSTELLUNGSHALLE
[Exhibition social space]
Hohe Decken, großflächige Lichteinlässe, zwei Räume. Seit über dreißig Jahren werden hier im Künstlerdorf alle Arten individueller und kollektiver künstlerischer Projekte ausgestellt.
Das Künstlerdorf wird zum zuhause für temporäre Gemeinschaften.
Umfeld
Schöppingen liegt im westlichen Münsterland (Nordrhein-Westfalen, Deutschland), nahe der niederländischen Grenze. Die Städte Münster und Enschede/NL sind jeweils eine halbe Autostunde entfernt.
Das Westmünsterland ist überwiegend flach und lädt ein zum Fahrradfahren entlang von Schlössern, Burgen und Parklandschaften. Während auch heute noch die landwirtschaftlich genutzte Fläche das Landschaftsbild bestimmt und die Region noch vor wenigen Jahrzehnten durch eine Monostruktur geprägt war, verlief die wirtschaftliche Entwicklung hin zum heutigen breiten Branchenmix.
Nicht nur die Nachbarschaft zu den Niederlanden prägt die Aufgeschlossenheit des Ortes. Die Stationierung einer NATO-Einheit auf dem Schöppinger Berg bescherte Schöppingen in den 1960er bis zu den 1980er Jahren einen positiven Ausschlag der Bevölkerungskurve. Mit dem Fall der deutsch-deutschen Grenze 1989 wurden in der ehemaligen Kaserne DDR-Übersiedlerinnen und Übersiedler und nachfolgend Aussiedlerinnen und Aussiedler aus den ehemaligen Ostblock-Staaten in einer überregionalen Aufnahmestation untergebracht. Von 1992 bis 2022 war das Kasernengelände eine Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen für die Erstaufnahme von Asylbewerberinnen und Asylbewerber und Kriegsflüchtlingen.
Mit der Einrichtung der Nato-Kasernen gingen 1963 auch eine Leit- und eine Abschussbasis für Luftabwehrraketen in Betrieb. Inzwischen hat hier die Fachhochschule Münster ein Antennen-Testgelände eingerichtet. Funkamateure nutzen das Gelände des ehemaligen Feuerleitbereiches u.a., um an europa- und weltweiten Amateurfunkwettbewerben teilzunehmen. Seit 1992 prägt eine Windkraftanlage den Schöppinger Berg.
Kulturelle Anziehungspunkte im unmittelbaren Umfeld Schöppingens sind die Landesmusikakademie in Heek, das Center for Literature auf Burg Hülshoff in Havixbeck und das Rock- und Popmuseum in Gronau. Die wechselvolle regionale Historie wird beispielsweise im kult Westmünsterland in Vreden oder im LWL-Industriemuseum TextilWerk in Bocholt sichtbar.