Stipendiat:innen
Anke Dörsam

Anke Dörsam wurde in der geteilten Mauerstadt Berlin geboren. Einer Stadt in Insel-Lage, weswegen sie das Wasser und das Überqueren von Grenzen zeitlebens beschäftigt. Brüche und Wenden, Wendungen und Klüfte, Unterschiede und Paradoxien sind die Pole, zwischen deren die Energie ihrer Texte entsteht. Bei Kurzschluss gibt es Funken. Glücklicherweise reichte die Flut, die große Teile NRWs im Sommer 2021 bedrohte, nicht bis an die Ateliers des Künstlerhauses, unter dessen Erdgeschosssteinboden ein Bach hindurchläuft.

 

Im Romanprojekt mit dem Arbeitstitel „Schwimmbadroman“ setzt sich Anke Dörsam mit Gegensätzen auseinander. So etwa dem Zurechtfinden in einer Gesellschaft, die zugleich fluide und doch undurchlässig ist. Dies geschieht anhand einer Figur, die an der Küste aufwuchs. In der Spannung der Dorfgemeinschaft zwischen den Fischern und Bauern, also denen mit Besitz und denen mit wenig, lernte sie erst spät Schwimmen. Neue Städte erschließt sie sich durch den Besuch von Schwimmbädern. In ihnen sieht sie einen Ort, der niedrigschwellig allen scheinbar offensteht, in dem sie nackt aufeinandertreffen, und in dem doch die Unterschiede hervortreten.

photo: Anke Dörsam

„Das Vechtebad in Schöppingen ist, wie mir häufig versichert wurde, ein Solebad light.“

photo: Anke Dörsam

“Der Heimweg spielt in meinem Text eine zentrale Rolle, um den all die anderen Orte kreisen.“

photo: Anke Dörsam

„Sowohl das Schöppinger Schwimmbad als auch die Bedeutung der Landwirtschaft für den Kreis Borken haben die Dichte der Atmosphäre im Text hinterlegt.“