Stipendiat:innen
Anna Melnykova

Anna Melnykova (*1983 in Charkiw, Ukraine) studierte Architektur an der Kharkiv National Academy of Municipal Economy und Fotografie an der Royal Academy of Arts in den Niederlanden. Sie entwickelte ihr eige¬nes Studienprogramm im Bereich der bildenden Kunst und unterrichtete an verschiedenen Kunstschulen in Kiew und Charkiw. Im Jahr 2020, während der Pandemie, gründete sie die Ukrainian Women Photographers Organi-zation. 2021 kuratierte Anna mehrere Ausstellungen und Residencies in Europa und den USA. Als Künstlerin erforscht und arbeitet sie derzeit mit experimentellen Techniken in der Fotografie. Ihr erstes Buch „Largo“ das sich mit dem Thema Gen¬ der in der modernen Gesellschaft be¬schäftigt, wurde während des UNSEEN¬Festivals in Amsterdam vor¬gestellt.

Flowers of death
Andy Warhol sagte einmal, wenn man immer wieder schreckliche Bilder sieht, hören sie auf, ihre Wirkung zu entfalten. Krieg hat den gleichen Effekt. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Menschen, die in ihm leben, aufhören, Angst zu haben und von einer baldigen Wiederherstellung des normalen Lebens träumen. Und diejenigen, die aus der Ferne zusahen und anfänglich Interesse zeigten, werden mit der Zeit einfach müde, mitzufühlen. Unabhängig davon, wie die Gesellschaft reagiert und ob die Menschen müde sind oder nicht, der Schmerz bleibt und verschwindet nicht.
In dieser Serie geht es um Tod und Zerstörung, aber auch um eine Perspektive für Menschen, die sich von gefährlichen Ereignissen erholen und die Fähigkeit, Kraft zum Weiterleben zu finden. Die leuchtenden Farben und schönen Blumen sind nur eine Verkleidung für der zentralen Aussage der Fotos, sowie ein Versprechen dafür, dass alles noch gut wird und ein neuer Frühling kommen wird.