Bethan Hughes (*1989, UK) studierte Bildende Kunst an der Glasgow School of Art und Medienkunst an der Bauhaus-Universität Weimar. Im Jahr 2020 promovierte sie an der University of Leeds mit ihrer Dissertation „Against Immateriality: 3D CGI and Contemporary Art“. Ihre Arbeiten waren zuletzt in Einzelausstellungen im Centrum Berlin und HAUNT/frontviews, Berlin, sowie in der Gruppenausstellung „Mutual Matters: Goldrausch“ 2021 in der Haubrok-Stiftung, Berlin. Von 2019-20 war sie Stipendiatin von Braunschweig Projects und 2021 erhielt sie ein Forschungsstipendium für Bildende Kunst der Stadt Berlin.
Während meines Aufenthalts im Künstlerdorf habe ich an neuen Aspekten eines laufenden Projekts namens Hevea gearbeitet. Durch eine Reihe von Installationen, die Forschung, Skulptur, Druck und Text kombinieren, ist das Projekt ein Versuch, die Art und Weise zu analysieren, in der Menschen, Pflanzen, Politik und Macht eng miteinander verbunden sind. In diesem speziellen Akt des Projekts geht es um eine Pflanze, die als russischer Löwenzahn bekannt ist. Ich verfolge die Geschichte dieses bescheidenen „Unkrauts“ von den Tien-Shen-Bergen in Kasachstan über die Farmen in der Sowjetunion und die Gewächshäuser in Auschwitz bis hin zu den Forschungszentren, die heute von multinationalen Reifenunternehmen finanziert werden. Während meines Aufenthalts in Schöppingen besuchte ich mehrmals das Institut für Pflanzenbiologie und Biotechnologie der Universität Münster, wo Forscher den russischen Löwenzahn untersuchen. Das dort entstandene Filmmaterial wird in einen Film einfließen, der 2023 nach einer Forschungs- und Filmreise nach Almaty in Kasachstan fertiggestellt wird. Außerdem habe ich eine neue Serie von Arbeiten aus Archivfotos, lasergeschnittenem Stahl und Gummi geschaffen, die sich mit der Art und Weise befassen, wie Menschen und Pflanzen in die Machenschaften von Politik, Krieg und Handel verwickelt werden.