Stipendiat:innen
Eiko Tsukamoto
photo: Camilo Pachón

Eiko Tsukamoto (*1986 in Kagoshima, Japan) studierte zunächst Philosophie in Tokio und erhielt gleichzeitig privaten Kompositionsunterricht bei Toshio Hosokawa. Nach Abschluss ihres Philosophiestudiums kam sie 2009 nach Deutschland und studierte Komposition an der HfMT Köln bei Prof. Johannes Schöllhorn sowie an der HfM Hanns Eisler Berlin bei Prof. Hanspeter Kyburz. Sie erhielt Kompositionsaufträge, u.a. von der KölnMusik, dem WDR Köln, dem Ensemble Musikfabrik, dem Tongyeong International Music Festival, der Fondation Royaumont und der Musik der Jahrhunderte Stuttgart. Sie hat mit renommierten Orchestern und Ensembles gearbeitet, u.a. mit dem Mahler Chamber Orchestra, dem SWR Symphonieorchester, dem Schlagquartett Köln, dem Ensemble Ascolta, und dem Klangforum Wien. Sie ist Preisträgerin des Takefu Composition Award 2008. 2018 gewann sie den Hauptpreis beim 7. Kompositionswettbewerb der Stiftung Christoph Delz.
Seit 2014 lebt und arbeitet sie in Berlin.

Während ihres Aufenthaltes im Künstlerdorf Schöppingen arbeitete sie an zwei Kompositionen. Bei dem Werk „Niemals schläft die Seele“ für Streichquartett, mit dem sie vom KOLUMBA Kunstmuseum des Erzbistums Köln für die Reihe „Für Aller Seelen“ beauftragt wurde, war es für sie eine wichtige Frage, wie ein Musikstück zum Gedenktag für die Toten beitragen könnte. Sie wollte dem Publikum nicht mit der Abgeschlossenheit eines Werkes konfrontieren, sondern sie versuchte das Konzert als einen Ort zu gestalten, in dem jeder über die Stimme der Toten reflektiert und jedoch diese Privatheit der inneren Ohren gemeinsam erlebt. Das Stück wurde am 1. November 2022 in der Kapelle „Madonna in den Trümmern“ (Köln) mit dem Streichquartett des Ensemble Mosaik uraufgeführt. Im Gegensatz dazu prägt die Offenheit in die Zukunft die danach entstandene Komposition für Bassklarinette, Cello und Tonband. Der Überschuss, der eigentlich nicht zum Werk gehört, aber bei einer Realisierung des Notentextes notwendigerweise erlebt wird, wollte sie hier als ein Bestandteil zum Werk integrieren. Darüber hinaus sollte er bei jeder Aufführung als Geschichte des Werks für die künftigen Aufführungen konserviert werden. Die Uraufführung ist Anfang 2023 in Oldenburg mit dem oh ton-ensemble, das sie mit dem Werk beauftragt hat, geplant.