Stipendiat:innen
Gil Mualem-Doron

Gil Mualem-Doron (*1970, Israel) ist ein transdisziplinär arbeitender Künstler, Forscher und Kurator. Er lebt und arbeitet in Brighton, Großbritannien. In seiner Arbeit untersucht er Themen wie Identität und Ort, Geschichte der Vertreibung, verkörperte Erfahrungen von Migration, das Erbe des Kolonialismus, soziale Praktiken und transkulturelle Ästhetik. Seine Doktorarbeit „The Dead Zone & The Architecture of Transgression“ befasst sich mit diesen Themen und untersucht historische und zeitgenössische Stadtplanungskonzepte aus postkolonialer Sicht.

„Souverän ist es, die Gegenwart zu genießen, ohne etwas anderes im Auge zu haben als diese Gegenwart“. (Georges Bataille, „Der verfluchte Anteil“, Bd. 2 1993 :199)

Es ist unmöglich, meine Arbeit während der Residenz zusammenzufassen, da sie sehr fragmentarisch, vielschichtig und produktiv ist. Das Mäandern im Umfeld von Schöppingen führte zu einer fotografischen Dokumentation der auf den Feldern und in den umliegenden Wäldern verteilten Jagdhütten [Hochsitz]. Diese Fotoserie wurde gleichzeitig von einer kritischen Auseinandersetzung mit der Arbeit von Bernd und Hilla Becher beeinflusst. Sie umfasst eine weitere Serie sozial engagierter Fotoarbeiten mit Yanick, einem schwulen Flüchtling aus Kamerun, eine Reise nach Berlin zu seiner ersten Pride und eine Reihe von Gesprächen mit ihm darüber, wie sich die koloniale Vergangenheit auf seine Gegenwart auswirkt. Diese beiden separaten Fotoserien sind durch ihre Produktion während der Residenz vereint, aber auch durch die Nekropolitik*, die die Themen beider Werkserien betrifft und die meine Geschichte der Vertreibung und die meiner Familie beeinflusst hat.