Stipendiat:innen
Mae Schwinghammer

Maë Schwinghammer (hen/they), geboren 1993, lebt und studiert Sprachkunst in Wien. 2021 Schauspielstipendium der Stadt Wien. 2022 Burgschreiber*in zu Beeskow und ein österreichisches Startstipendium für Literatur. 2023 Residenzstipendiatin am LCB und dem Künstler*innendorf Schöppingen. Das Lyrikdebüt „Covids Metamorphosen“ erscheint 2022 im Klever Verlag. Das Romandebüt „Michael“ wird im Herbst 2024 im Haymon Verlag erscheinen.

Das Thema meines Aufenthaltes in Schöppingen könnte man Zugehörigkeit nennen, es war auch der Titel der gemeinsamen Lesung, die in den letzten Tagen meines Aufenthalts stattfand. Als Gruppe von fünf Autor*nnen – Annalee Davis, Muna Gurung, Tamar Noort und Sass Popoli und ich selbst – näherten wir uns dem Thema Zugehörigkeit aus verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven. Am Ende stand ein Abend, an dem unsere Worte zueinander fanden, obwohl sie auf den ersten Blick nicht zusammenzugehören schienen. Dabei wurde mir klar, dass man als Gruppe von Menschen mit völlig unterschiedlichem Hintergrund trotzdem ein Gefühl der Zusammengehörigkeit finden und spüren kann. Das ist das Wunderbare am Künstler*innendorf Schöppingen, dass man immer wieder neue Menschen und deren Einflüsse kennenlernt und so immer wieder neue Aspekte in die eigene Arbeit einfließen. Die Umgebung war ideal, um mich mit meinem eigenen Zugehörigkeitsprozess auseinanderzusetzen, sowohl zu meiner Gemeinschaft von Trans*Personen als auch zur Kunstszene. Es war auch der Anstoß, englische Passagen in mein eigenes Schreibprojekt einzubauen, einerseits um sie allen anwesenden Stipendiat*innen bei der Abschlusslesung zugänglich zu machen, andererseits um zu verdeutlichen, wie der Aufenthalt im Künstler*innendorf meine Arbeit und mich beeinflusst hat.