Stipendiat:innen
Myriam Khouri

Myriam Khouri (*1986 in Heidelberg, Deutschland) schreibt Romane sowie lyrische und szenische Texte. Sie studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Psychoanalyse in Frankfurt am Main, anschließend Bildende Kunst in Karlsruhe und Wien. Seither verknüpft sie literarisches Schreiben mit bildnerischen und szenischen Ausdrucksformen.

Die zwei Monate in Schöppingen nutzte sie, um intensiv am Manuskript ihres zweiten Romans zu arbeiten und ein Kapitel daraus in einer szenischen Lesung zu präsentieren. Der Roman mit dem Arbeitstitel „Manel. Eine Wüstengeschichte“ spielt in Algerien und Frankreich, die Autorin setzt sich darin mit der eng verwobenen Geschichte der beiden Länder und mit deren Wirkung auf die Protagonistin auseinander. Diese besucht Algerien zum ersten Mal, trifft dort die Familie ihres Vaters und reist mit zwei Verwandten weiter in die algerische Sahara. Die Wüste als Sehnsuchtsort, Projektionsfläche, Mythos und fragiles Ökosystem stellt ein zentrales Motiv des Romans und eine Art Fixstern von Manels Reise dar. Während ihres Aufenthalts in Schöppingen fielen der Autorin ästhetische Parallelen zwischen der imaginierten Wüste und den flachen und weiten Landschaften des Münsterlands auf. Veränderungen des Lichts lassen sich hier ähnlich nuancenreich beobachten wie in der Wüste und der Wind, den beinahe nichts aufhalten kann, spielt beim Antrieb der vielen Windräder eine ebenso tragende Rolle, wie bei der Umgestaltung von Sand-und Felsenformen in der Sahara.