Stipendiat:innen
Cornelia Hülmbauer
photo: Florian Hülmbauer

Cornelia Hülmbauer (*1982 in Österreich) ist Autorin von Lyrik, Kurzprosa, dramatischen und essayistischen Texten. Sie studierte Anglistik und Kunstgeschichte in Wien und Malta sowie Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Cornelia promovierte und verfolgte eine wissenschaftliche Tätigkeit in angewandter Linguistik. 2018 erschien MAU OEH D bei Sukultur, Berlin, 2020 CYCLUS V in niederländischer Übersetzung bei Zegwerk, Gent. Sie erhielt 2018 den Theodor Körner Preis sowie 2021 den Marianne von Willemer Preis.

view from the window, Stiftung Künstlerdorf, 2021, photo: Cornelia Hülmbauer

Das Projekt „Alle Andere Namen Stimmen“ beschäftigt sich in Form eines dramatischen Textes mit der Überlieferung und Verhandlung von Kriegserinnerungen, in diesem Fall des Zweiten Weltkriegs, über die Generationen hinweg: Wie sich bewegen zwischen Erzählung und Schweigen, realen Geschehnissen und subjektiver Wahrnehmung? Wie umgehen mit Leerstellen, Widersprüchen und Widerständen, mit den Reibeflächen zwischen familiärer Beziehung und historischem Bezug? Wo sich positionieren auf dem Spektrum von Komplizenschaft bis Kritik? Die sukzessive Entlarvung der Konstruiertheit und Labilität eines Familiennarrativs kann dabei auch exemplarisch für eine Gesellschaft, deren kollektives Gedächtnis und Geschichtsschreibung verstanden werden.