Stipendiat:innen
Felipe Castelblanco
photo: Matt Eich

Felipe Castelblanco (*1985 in Bogotá) ist ein Künstler und Forscher, der multidisziplinär an der Schnittstelle von sozialem Engagement, Film und Medienkunst arbeitet. Seine Arbeit befasst sich mit institutionellen Formen, schafft Plattformen für den interepistemischen Dialog, wagt sich an neue Grenzen der Öffentlichkeit heran und spricht ein kunstfremdes oder ungewöhnliches Publikum an. Felipe erhielt einen M.F.A der Carnegie Mellon University (USA) und einen Ph.D der Kunstuniversität Linz (AT) und der HGK Basel (CH). In seiner jüngsten Arbeit erforscht Felipe Wege zur biokulturellen Friedensbildung und der territorialen und epistemischen Gerechtigkeit in der kolumbianischen Pan-Amazonas-Region. Er wurde mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter die Robert Rauschenberg Foundation Residency (USA, 2019) und das Starr Fellowship an der Royal Academy Schools in London (UK, 2015). Zu seinen jüngsten Ausstellungen gehören die Quebec Biennale 2019 und Seasons of Media im ZKM in Karlsruhe (Deutschland) sowie im Helmhaus in Zürich (2021). 2015 war Felipe als Kulturbotschafter des US-Außenministeriums auf den Philippinen tätig, wo er ein großes partizipatives Projekt zur interkulturellen Diplomatie entwickelte.

project photo by Felipe Castelblanco

Während seines Aufenthalts in Schöppingen entwickelte Felipe erste Storyboards und Drehbücher für einen neuen Experimentalfilm, der sich um Ideen wie Quantenblick und pflanzenbasierte Erkenntnis dreht. Dieses Projekt schlägt eine Brücke zwischen zwei scheinbar weit voneinander entfernten Wissensgebieten. Die Geschichte der kolumbianischen Ureinwohner:innen und der Methodik einer räumlichen Erkundung, die von Wissenschaftler:innen und Forscher:innen in den Physiklabors in Europa praktiziert werden. Auf diese Weise erschließt das Projekt die Kultur der Wissenschaft und ihre Formen der Wissensvalidierung oder sogar -theoretisierung durch filmische, spekulative und partizipative künstlerische Forschung.