Stipendiat:innen
Feliz Anne Macahis
photo: Camilo Pachón

Feliz Anne Reyes Macahis (*1987) ist eine philippinische Komponistin. Ihre Musik, die sie mit ruhiger Hand aus feinen Glasfäden webt, spricht leidenschaftlich durch eine verschlungene Welt aus vokalen, instrumentalen und elektronischen Mitteln. Zu ihren jüngsten Auszeichnungen zählen die ULYSSES Co-Commission von Ircam und der Royaumont Foundation, das Startstipendium und das Staatstipendium des österreichischen Bundesministeriums für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport sowie das Aide à l’écriture d’une œuvres musicale originale des Ministeriums für Kultur/ DRAC Îles-de-France. Feliz ist künstlerische Doktorandin an der Kunstuniversität Graz.

photo: Camilo Pachón

Mein Aufenthalt in Schöppingen war der Fertigstellung von drei Stücken gewidmet – einem Solo-Akkordeonstück „lulan“ und zwei Ensemblestücken namens „Tínig“ und „Tracing Iku“. Für mich war es wichtig, einen großen und ruhigen Arbeitsraum zu haben. Morgens arbeitete ich im Erdgeschoss mit Blick auf den Hof, um das (Sonnen-)Licht zu nutzen. Die fertigen Seiten lege ich dann auf den Boden. Das ist eine Art Aufwärmphase für mich. Nachts ging ich nach oben und setzte die intensive Arbeit fort.
Es dauerte eine Weile, bis ich die Stadt erkundete, an den örtlichen Veranstaltungen teilnahm und mehr Kontakte mit meinen KollegInnen knüpfte. Ich schätze es sehr, wie gastfreundlich und hilfsbereit alle waren. Ich glaube, die allgemeine Atmosphäre im Künstlerdorf hat mir geholfen, meine Ruhe zu bewahren und innere (Selbst-)Konflikte zu überwinden, was für die Fortsetzung meiner Arbeit entscheidend ist. Einer der schönsten Momente war für mich, einige dieser neuen FreundInnen, meine KünstlerkollegInnen, bei der Realisierung meines Werkes in Essen zu sehen.