Franziska Winkler, Autorin und Kuratorin, erforscht in ihrer Arbeit die Schnittstelle von Schrift- und Gebärdensprache und möchte der Gebärdensprachpoesie mehr Sichtbarkeit verschaffen. Vor kurzem hat sie die Anthologie handverlesen – Gebärdesprachpoesie in Lautsprache (hochroth München) herausgegeben. In ihrer literarischen Arbeit beschäftigt sie sich mit transmedialer literarischer Übersetzung und schafft einzigartige Textformen, indem sie Schriftsprache und Gebärdensprache, ihre erste Sprache als Tochter gehörloser Eltern, vermischt.
„Als Autorin, die zum ersten Mal an einer Residenz teilnimmt, schätzte ich die Möglichkeit, mich auf meine Arbeit konzentrieren zu können, was ich oft mit kuratorischen Projekten wie handverlesen vereinbaren muss. Ebenso wertvoll waren die Gespräche und der Austausch mit anderen KünstlerInnen, die Einblicke in unterschiedliche Praktiken und Perspektiven boten. Diese Momente haben meine eigene Herangehensweise geprägt und beeinflusst, sowohl beim Schreiben als auch beim Nachdenken überkreative Prozesse. Schöppingen wurde zu einem Ort, an dem ich forschen, experimentieren und einfachbeobachten konnte – die Landschaft, die Menschen, die Zeitverschiebungen. Es ist ein Ort, an dem sich Stille und Neugierde treffen.“