Mert Moralı (*1992 in Izmir, Türkei) studierte Komposition in Ankara und Berlin. In seiner Arbeit beschäftigt er sich hauptsächlich mit dem Begriff der Prothetik im Kontext der Musik. Er ist Preisträger des ersten Preises beim Wilde Lieder – Marx.Music Kompositionswettbewerb in Trier, Deutschland und des J.J. Strossmayer Preises beim Novalis Festival in Osijek, Kroatien. Seine Werke waren unter anderem beim Bauhaus Festival, Festival Mixtur, Klangwerkstatt Berlin, KONTAKTE Festival, proton-
werk und Ultraschall Berlin zu hören. Derzeit macht er seinen Master in Elektroakustischer Musik an der HfM „Hanns Eisler“ Berlin.
Der Aufenthalt im Künstlerdorf Schöppingen hat mir den Raum und die Konzentration gegeben, um intensiv an Themen und Fragestellungen weiterzuarbeiten, die für meinen künstlerischen Prozess entscheidend sind. Außerdem bot es mir ein Umfeld, in dem ich meine Ideen durch zahlreiche intellektuelle, politische und künstlerische Diskussionen mit anderen Stipendiaten hinterfragen konnte. Schließlich ermutigte mich das Leben in einer geschlossenen künstlerischen Gemeinschaft dazu, bei meinen gastronomischen Abenteuern mehr Risiken einzugehen; zumindest waren wir zeitweise nicht ausschließlich auf Tiefkühlpizza angewiesen.
Das Hauptprojekt, das ich während des Aufenthalts realisierte, „on disembodiment and resistance“, handelt von der gewaltsamen Aufteilung und Neuanordnung des Körpers in der Zeit und den Möglichkeiten des körperlichen Widerstands. Während kontrollierte Handgesten und räumliche Projektionen den Ausdruck der Stimme ständig neu arrangieren, zeigt der darstellende Körper die Grenzen der Leistungsfähigkeit und die Grenzen des Zwangs auf.