Steve Braun (*1989 in Demmin) studierte Bildende Kunst in der Bildhauerklasse von Ottmar Hörl und in der Fotoklasse von Jürgen Teller an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Er schloss das Studium als Meisterschüler ab. Steve hatte diverse Ausstellungen im In- und Ausland und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. 2020 stand er auf der Shortlist des „Athens Photo Festivals“, 2021 auf der Shortlist „Deutscher Fotobuchpreis“ und er erhielt den „New Talent Award 21/2“ powered by Canon. Derzeit lebt und arbeitet Steve in Berlin.
Während Steve Brauns Aufenthalt im Künstlerdorf entstand die Serie „Traces“ mit fotografischen Arbeiten aus Schöppingen und Umgebung. Die Sujets sind zeitlose Aufnahmen ländlicher Szenen und charakteristischer Elemente der Schöppinger Historie, die sich einer symbolischen Bildsprache bedienen und Gedanken an die Vergangenheit und Ursprünglichkeit der Umgebung heraufbeschwören. Steve arbeitet analog und setzte für eine noch stärkere Verortung der zeitlichen Wahrnehmung in der Vergangenheit das alte Edeldruckverfahren der Cyanotopie ein. Einige Arbeiten wurden als Wandteppiche präsentiert und verkörpern mit dieser Referenz an eine Jahrhunderte alte Handwerkskunst eine weitere Brücke zur Vergangenheit. Die Kombination der Sujets und Techniken erzeugt eine von Symbolik geprägte Grundstimmung, die die Moderne ausblendet und den Blick auf die Vergangenheit richtet. Steve kreiert damit eine Art neuartige Ikonografie von Wahrzeichen, Tieren und natürlichen Elementen, die in der Vergänglichkeit und Ursprünglichkeit die Essenz oder die Aura des Ortes sichtbar machen.